Eine Bereicherung für Ihr Unternehmen
6 Gründe, warum Ihr Betrieb von Azubis profitiert
Früher oder später stellt sich für viele Unternehmen die Frage: Sollten wir Azubis aufnehmen oder nicht? Die Entscheidung fällt oft nicht leicht. Denn schließlich müssen die jungen Mitarbeiter erst angelernt werden und können nicht von Beginn an selbstständig arbeiten.
Berechtigterweise fragen sich also viele Führungskräfte: Lohnt sich der Aufwand, eine Ausbildung in meinem Betrieb anzubieten? Wir wollen Sie bei dieser Entscheidungsfindung unterstützen.
- In diesem Artikel zeigen wir, wie Auszubildende Ihren Betrieb bereichern können.
- Zudem erfahren Sie, welche Voraussetzungen Ihr Unternehmen erfüllen sollte, um eine Ausbildungsstätte zu werden.
- Und wir geben Ihnen einige praktische Tipps, wie Sie am besten qualifizierte Lehrlinge für Ihren Betrieb finden
So bereichern Auszubildende Ihren Betrieb
1. Ausbildung unternehmensspezifischer Mitarbeiter
Der Ausbildungsbetrieb ist mit großer Wahrscheinlichkeit die erste Arbeitsstelle Ihres Lehrlings. Der junge Mitarbeiter ist daher sehr empfänglich für Neues und übernimmt rasch die neuen Routinen. Ein Azubi, den Sie selbst ausbilden, verinnerlicht von Beginn an Ihre Unternehmensphilosophie und gewöhnt sich schnell an die Arbeitsabläufe in Ihrem Betrieb.
Neue Mitarbeiter, die aus anderen Unternehmen in Ihren Betrieb kommen oder Quereinsteiger, bringen dagegen meist die erlernte Arbeitsweise aus dem vorherigen Betrieb mit. Der unschlagbare Vorteil eine Berufslehre in Ihrem Betrieb anzubieten, ist also, dass Sie Ihren Azubi passgenau für Ihren Betrieb anlernen können.
2. Neue Impulse für Ihren Betrieb
In der Regel hat der Azubi gerade erst die Schulzeit abgeschlossen, ist voller Tatendrang und freut sich darauf, in das Berufsleben zu starten. Ein neuer, junger Mitarbeiter sorgt auf diese Weise für frischen Wind und mehr Ideen in Ihrem Unternehmen.
Der Lehrling betrachtet die betriebliche Arbeit zudem aus einem anderen Blickwinkel. Diese unvoreingenommene Einstellung kann Ihnen sehr nützlich sein: Ihrem Azubi fallen unter Umständen Bereiche im Betrieb auf, die für Sie oder die „alten Hasen“ schon selbstverständlich sind – welche jedoch Potenzial zur Verbesserung bieten.
3. Fachkräfte sichern
Der Fachkräftemangel in Deutschland ist ein Problem, das sich in den nächsten Jahren wohl noch verschärfen wird. Bereits jetzt fehlt in rund 400 Berufen qualifiziertes Personal. Indem Sie selbst ausbilden, investieren Sie also in die Zukunft Ihres Unternehmens. Denn Sie sorgen für Fachkräftenachwuchs aus erster Hand.
Soll das Unternehmen wachsen oder gehen Mitarbeiter in den Ruhestand, brauchen Sie nicht erst nach neuem Personal zu suchen – Sie verfügen bereits über gut ausgebildete junge Arbeitskräfte in Ihrem Betrieb, die sich in allen Bereichen auskennen.
4. Imagegewinn
Als Ausbildungsbetrieb vermitteln Sie den Kunden und der Öffentlichkeit, dass Sie bereit sind, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Sie bilden neue Arbeitskräfte aus und geben Jugendlichen eine Zukunftsperspektive – dadurch heben Sie sich von der Konkurrenz ab. Als Unternehmer nehmen Sie so eine aktive und engagierte Position in der Region ein, machen sich bekannter und verbessern dadurch Ihr Unternehmensimage.
5. Identifikation steigern
Azubis lernen in Ihrem Betrieb nicht nur das praktische Handwerk, sie verinnerlichen auch Ihre Arbeitsweisen, Werte und die betriebseigene Geschichte. Meist sind die Lehrlinge noch jung und starten gerade erst ins Berufsleben. Zudem werden sie stark von dem Wissen und der Erfahrung ihres Ausbilders geprägt.
Das führt dazu, dass sie sich nachhaltig mit Ihrem Unternehmen identifizieren. Diese stärkere Bindung hat auch langfristig einen positiven Effekt für Sie: Mitarbeiter, die sich mit Ihrem Betrieb identifizieren, bleiben meist länger im Unternehmen und arbeiten engagiert.
6. Betriebswirtschaftliche Faktoren
In die Lehre Ihres Azubis muss zunächst Zeit und Geld investiert werden. Dennoch sollten Sie die betriebswirtschaftlichen Vorteile nicht unterschätzen.
Obwohl Ihr Schützling am Anfang noch lernt, arbeitet er nach und nach immer selbstständiger und so können Sie schon bald von seinem Know-How profitieren. Wird der Azubi am Ende der Ausbildung übernommen, zahlt sich das doppelt für Sie aus: Sie gewinnen einen motivierten Mitarbeiter und sparen sich die Ausgaben für die teure Anwerbung oder die Einarbeitung externer Fachkräfte. Unterm Strich ist die betriebseigene Ausbildung also eine lohnende Investition.
Spielen Sie vielleicht schon länger mit dem Gedanken, eine Lehre in Ihrem Betrieb anzubieten? Im nächsten Absatz erfahren Sie, welche Voraussetzungen Ihr Unternehmen erfüllen sollte, um zur Lehrstätte zu werden.
Anforderungen an einen Ausbildungsbetrieb
Je nach Branche stellt die zuständige Kammer (meist Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer) fest, ob sich ein Unternehmen als Lehrstätte eignet. Dafür sollte Ihr Betrieb zwei Voraussetzungen erfüllen:
Die geeignete Betriebsstätte
Ihr Schützling soll alles, was er im späteren Berufsleben braucht, in Ihrem Betrieb lernen können. Daher ist es wichtig, dass Sie über die spezifische Ausstattung verfügen, die für die Ausübung des Berufs benötigt wird. Dazu zählen zum Beispiel die geeigneten Räumlichkeiten, Maschinen und Geräte sowie das passende Werkzeug.
Viele Unternehmen verfügen jedoch nicht über die nötige technische Ausstattung, die laut Ausbildungsordnung für die Lehre benötigt wird. Besonders kleine, spezialisierte Betriebe tun sich häufig schwer, alle Ausbildungsinhalte abzudecken.
In diesem Fall kommt eine überbetriebliche Berufsbildungsstätte in Frage. Dort können die Azubis an ergänzenden Lehrgängen teilnehmen und die neuesten technischen Entwicklungen in ihrem Fach kennenlernen. Eine weitere Alternative ist die Verbundausbildung, bei der ein Auszubildender seine Lehre in mehreren Betrieben absolviert, wenn das einzelne Unternehmen nicht alle Inhalte der Ausbildungsordnung abdecken kann.
Der geeignete Ausbilder
Die zentrale Bezugsperson für einen Lehrling ist der Ausbilder, der die betriebliche Lehre zeitlich und inhaltlich plant und für die Durchführung verantwortlich ist. Das kann entweder ein erfahrener Mitarbeiter oder der Unternehmer selbst sein.
Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) legt fest, dass der Ausbilder persönlich und fachlich geeignet sein muss, um ausbilden zu dürfen. Die dafür notwendigen berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse sind in der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) festgehalten und werden durch das Ablegen der Ausbilder-Eignungsprüfung nachgewiesen.
Gut zu wissen: Für weitere Informationen oder ein persönliches Beratungsgespräch können Sie sich jederzeit an die Ausbildungsberater Ihrer Kammer wenden oder den Arbeitgeber-Service der Bundesagentur für Arbeit in Anspruch nehmen. Dort finden Sie auch Unterstützung bei der Suche nach Auszubildenden.
So finden Sie geeignete Azubis
Es gibt viele Wege, potenzielle Auszubildende auf Ihr Unternehmen aufmerksam zu machen. Früher war es gebräuchlich, Stellenanzeigen in der lokalen Zeitung zu schalten – heute sollten Sie sich verstärkt darauf konzentrieren, online nach neuen Mitarbeitern zu suchen.
- Besonders über soziale Medien lassen sich viele junge Menschen erreichen. Verbreiten Sie also Ihre Stellenanzeige auch über Facebook, Instagram, Twitter oder LinkedIn.
- Eine andere Möglichkeit ist die Nutzung der Jobportale der Kammern. Nehmen Sie außerdem die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit in Anspruch. Dort können Sie sowohl freie Stellen veröffentlichen, als auch selbst nach Bewerbern suchen.
- Eine weitere Möglichkeit ist, Praktika für Schüler in Ihrem Betrieb anzubieten. Der potenzielle Azubi lernt ein bis zwei Wochen lang Ihren Betrieb kennen, sammelt erste Berufserfahrungen und kann ausprobieren, ob ihm die Arbeit gefällt.
Sie haben dabei die Chance, den Jugendlichen unverbindlich kennenzulernen und können abschätzen, ob er grundsätzlich für den Beruf und Ihr Unternehmen geeignet ist. Klappt die Zusammenarbeit, bieten Sie dem Praktikanten eine Lehrstelle an, sobald dieser die Schule abgeschlossen hat. - Zuletzt ist auch die Teilnahme an Ausbildungsmessen ein guter Weg, um mit interessierten jungen Menschen in Kontakt zu treten. Auf diesen ganztägigen Veranstaltungen können Sie Ihr Unternehmen an einem Messestand präsentieren und kommen schnell mit potenziellen Azubis ins Gespräch.
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