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Produktratgeber Umwelt

Informationen zum richtigen und sicheren Abfüllen mit Handpumpen

Sicheres Abfüllen mit Handpumpen – wie Sie Handpumpen richtig auswählen und einsetzen!

Sicherheit ist oberstes Gebot

Gefährliche Flüssigkeiten dürfen niemals durch direktes Ausgießen abgefüllt werden. Auch die Verwendung eines Trichters führt beim Abfüllen von gefährlichen Flüssigkeiten nicht zur erforderlichen Sicherheit.

  • Erhöhte Unfallgefahr durch Ausrutschen auf verschmutzten, glatten Flächen
  • Hautkrankheiten oder Vergiftungen durch verschüttete Chemikalien
  • Gesundheitsgefährdung durch schädliche Dämpfe


Der Sicherheit beim Abfüllen oder Umfüllen von aggressiven Medien wie Säuren und Laugen sollte oberste Priorität eingeräumt werden - zu Ihrem persönlichen Schutz! Dazu gehört das Tragen der entsprechenden Schutzkleidung, wie z.B. Handschuhe, Gesichtsschutz, Schutzweste und Schutzbrille genauso, wie die Anschaffung einer geeigneten Pumpe zum Abfüllen von gefährlichen Flüssigkeiten. Investieren Sie in die Sicherheit und Gesundheit Ihrer Mitarbeiter, es macht sich schon nach kurzer Zeit bezahlt.

Damit Sie oder wir gemeinsam entscheiden können, ob sich für Ihren Einsatzfall eine Handpumpe eignet, sollten Ihnen (oder uns) nachfolgende Informationen vorliegen:

  • Exakte Beschreibung der Anwendung
  • Medium (zu pumpende Flüssigkeit) / Sicherheitsdatenblatt
  • Konzentration des Mediums (bei Chemikalien oder Gemischen)
  • Viskosität und spezifisches Gewicht/ Dichte des Mediums
  • Mediumstemperatur
  • Befinden sich Partikel im Medium?
  • Benötigte Förderleistung bei geforderter Förderhöhe/ Strecke
  • Größe und Höhe des Fasses oder des Behälters
  • Betriebsstunden pro Tag und pro Tag am Stück
  • Alle anderen wichtigen Informationen über die Anwendung

Für die Wahl der geeigneten Abfüllpumpe ist zudem wichtig, dass die Pumpe für die verwendeten Chemikalien geeignet bzw. dagegen resistent ist. In vielen Bereichen müssen darüber hinaus besondere Arbeitsschutz- und Umweltschutzvorschriften beachtet werden. Auch die Behältergröße und Behälterart sowie die gewünschte Förderleistung sollten bedacht werden, um herausfinden zu können, ob eine Handpumpe ausreicht oder eine elektrische oder pneumatische Pumpe verwendet werden muss.

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Welche Pumpe ist die richtige?

Elektrische Pumpen sind beim Abfüllen großer Mengen an einem festen Ort die erste Wahl. Die höhere Förderleistung spart Zeit und schont die Arbeitskraft. Die Anschaffung einer teuren elektrischen Fasspumpe rentiert sich nicht immer; oft fehlt auch ein Stromanschluss am Einsatzort, z.B. im Freien, auf Montage oder im Betriebsmittel-Lager. Bei geringen Abfüllmengen sind manuelle Pumpen wegen ihrer Unabhängigkeit von Stromanschlüssen und ihres guten Preis-Leistungsverhältnisses eine interessante Alternative zu elektrischen Pumpen. Wir bieten ein breites Sortiment an Abfüllgeräten für die manuelle Entnahme aus Behältern, Kanistern, Fässern und Tanks.

Wichtige Punkte für Ihre Entscheidung:

Behältergröße und Behälterart

Zum Abfüllen von Bedarfsmengen aus Kanistern und kleinen Fässern bis ca. 60 Liter Inhalt eignen sich Pumpen, die nach dem Luftüberdruck-Prinzip arbeiten. Über einen Pumpenball oder Pumpenkolben wird Luft in den Behälter gepumpt. So entsteht im Behälter ein Überdruck und die Flüssigkeit wird durch das Steigrohr nach außen gefördert. Für größere Fässer und offene Gebinde eignen sich Fasspumpen, bei denen die Flüssigkeit angesaugt und ausgestoßen wird. Eine robuste Konstruktion mit guter Förderleistung und einfacher Handhabung zeichnet diese Pumpenfamilie aus. Durch unterschiedliche Tauchrohrlängen passen die Pumpen in alle handelsüblichen Gebinde. Tiefliegende Ansaugventile gewährleisten dabei eine fast vollständige Restentleerung.

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Werkstoffe

Am besten geeignet sind robuste Industriepumpen aus hochwertigen Werkstoffen wie Polypropylen (PP) für Säuren und Laugen, bzw. Edelstahl V2A (1.4301) für brennbare Flüssigkeiten. In jedem Fall empfehlenswert sind Dichtungen aus PTFE. Prüfen Sie immer die Beständigkeit des Werkstoffs gegen das zu fördernde Medium. In vielen Fällen hilft ein Blick in die chemische Beständigkeitsliste.

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Säuren und Laugen

Besonders aggressive und potenziell gefährliche Flüssigkeiten, wie Säuren, Laugen und Reinigungsmittel lassen sich mit Kunststoffpumpen aus PP oder, bei höheren Konzentrationen, aus PTFE oder PVDF sicher handhaben. Wir bieten viele Kunststoffpumpen sowohl mit starrem Auslaufbogen, als auch mit Abfüllschlauch und Absperrhahn für die Befüllung von entfernt oder höher stehenden Behältern an. Beim Umgang mit ätzenden und aggressiven Flüssigkeiten ist auf angemessenen Schutz des Anwenders zu achten. Körperschutz wie Handschuhe, Schutzbrille, Schürze und Gesichtsmaske sind unverzichtbar.

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Brennbare Flüssigkeiten

Unsere Edelstahl-Fasspumpen und Lösemittelpumpen haben Gutachten der Dekra, dass sie diese Voraussetzungen in Verbindung mit einem Antistatik-Set erfüllen und sogar für den Einsatz in Ex-Schutz-Zone 0 geeignet sind. Zertifikate hierfür sind bei Bedarf erhältlich.

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Gasdichtes Abfüllen

Bei flüchtigen Medien wie zum Beispiel Ammoniak bilden sich im Abfüllbehälter gefährliche Dämpfe. Das Ausdampfen in die Arbeitsumgebung und die Gefährdung des Anwenders kann durch eine gasdichte Fassverschraubung reduziert werden. Bei besonders giftigen, stark riechenden und leicht flüchtigen Medien ist ein geschlossenes Abfüllsystem mit einer Gaspendelleitung unverzichtbar. In diesem Verfahren werden die entstehenden Entlüftungsgase direkt in das Originalgebinde zurückgeleitet. Die gesundheitsgefährdenden Gase bleiben im System; größtmögliche Sicherheit beim Abfüllen ist gewährleistet. Gaspendelpumpen können wir Ihnen auf Anfrage liefern.

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Behälteranschlüsse

Im Gegensatz zu Metallfässern, welche in der Regel ein R2''-Feingewinde besitzen, gibt es bei Kunststoffbehältern keine genormten Anschlussgewinde. Für eine sichere Befestigung der Pumpe im Fass bzw. Behälter gibt es grundsätzlich zwei Lösungen.

Zum einen kann die Pumpe mit einer speziell an das vorhandene Gewinde angepassten Verschraubung im Behälter verschraubt werden, eventuell in Verbindung mit einem Adapter. Zum anderen können Universallösungen, wie konische Fass-Stopfen, verwendet werden. Falls Ihr Gewinde von der gängigen 2"-Größe abweicht, finden Sie in der unten stehenden Tabelle Hilfe zur Gewindebestimmung.

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Hilfe zur Ermittlung Ihres passenden Gewindes

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Gewindetabelle

Alte und alternative Gewindebezeichnungen sind halbfett gedruckt

  • Gewinde 51 mm, DIN 51: A = 53 mm, B = 5 mm, C = 50,5 mm, Sägezahn
  • Gewinde 60 mm, DIN 60: A = 59 - 60 mm, B = 6 mm, C= 55,8 mm, Sägezahn
  • Gewinde 61 mm, DIN 61: A = 61 mm, B = 6 mm, C = 55,8 mm, Sägezahn
  • Gewinde 71 mm, DIN 71: A = 71 mm, B = 6 mm, C = 66,5 mm, Sägezahn
  • Gewinde 2" BSP, 2" Feingewinde Stahlfass: A = 59 mm, B = 2,2 mm, C = 57,5 mm, Standard
  • Gewinde 63 mm, 64 mm BSI: A = 64,5 mm, B = 5 mm, C = 60 mm, Sägezahn
  • Gewinde 35 mm: A = 33,5 mm, B = 5 mm, C = 32,7 mm, Rund/Standard
  • 2" Grobgewinde Mauser L-Ring: A = 69,5 mm, B = 5,5 mm, C = 65 mm, Sägezahn
  • Gewinde Tri-Sure, 2" Grobgew. V. Leer/Tri-sure: A = 56 mm, B = 3,5 mm, C = 52,5 mm, Sägezahn
  • US Fassgewinde: A = 63,2 mm, B = 4,25 mm, C = 57,5 mm, Sägezahn
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