Umweltfreundliche Lieferketten

Worauf kommt es an?

2021/08/30

Nachhaltigkeit ist in der Logistikbranche ein wichtiges und umfassendes Thema. Von der Verwendung von umweltfreundlichen Materialien über ökonomische Transportwege bis hin zur Kontrolle von Zulieferern. Es wird schnell klar, dass ein ganzheitliches Konzept zum Schutz der Umwelt gut geplant sein muss.

Im Folgenden erfahren Sie, welche Materialien für Verpackungen geeignet sind, wie Sie mit bestimmten Produkten die Umwelt nachhaltig schützen können und welche Schritte Sie beachten sollten, um die Verschmutzung unseres Planeten beim Warenversand zu minimieren.

Wie lange brauchen welche Materialien bis zur Zersetzung?

Um ein Verständnis für die Dauer der Zersetzung von diversen Materialien zu bekommen, zeigen wir die am häufigsten verwendeten Stoffe im Logistikbereich:

Papier

Papier ist biologisch abbaubar. Beschichtungsmaterialien vieler Papierverpackungen wie z. B. Lacke, Kunststoffe und Klebstoffe sind jedoch problematisch und werden nur schlecht zersetzt, wodurch sich der Abbau entsprechend verlängert. Papiertüten brauchen dafür etwa sechs Wochen.

Metalle

Metalle sind nicht organisch und können somit nicht verrotten. Aluminium ist häufig in Verpackungen enthalten und es dauert zwischen 80 und 200 Jahren, bis es abgebaut ist. Jedoch sind die Recyclingeigenschaften sehr gut: Aluminium lässt sich nahezu ohne Qualitätsverlust wiederverwerten.

Kunststoffe

Die meisten Kunststoffe sind nicht biologisch abbaubar. Nicht korrekt entsorgte Plastikfolien existieren im Zweifelsfall für die nächsten 20 bis 100 Jahre. Bei stärkeren Folien kann es sogar bis zu 500 Jahren dauern.

Umweltfreundliche Verpackungslösungen

Durch die Entwicklung von innovativen Verpackungsalternativen ist es heutzutage deutlich einfacher die Umwelt zu schützen. Die folgenden Beispiele zeigen, dass man mit dem Einsatz von recyclebaren Materialien bessere Ergebnisse erzielen kann:

Abfallsäcke, die zu 100 % recyclebar sind. Durch die Art der Herstellung mit Kohlenstoff und Wasserstoff verhält sich das PE-Material völlig grundwasserneutral und setzt keine schädlichen Gase oder Stoffe frei.

Bio-Plastiksäcke aus Maisstärke und synthetischen Polymeren sind vollständig biologisch abbaubar und durch ihre Wasserbeständigkeit und Geruchsneutralität zum Sammeln kompostierbarer Abfälle geeignet.

Papiersäcke sind besonders geeignet für schwere, kantige Abfälle. Diese Säcke verrotten ohne Rückstände und werden aus robustem 100 %-recyclebarem Kraftsackpapier hergestellt.

In wenigen Schritten zum aktiven Umweltschutz

Das globale Best-Practice-System New Plastics Economy trägt zur Reduzierung von Plastikmüll bei. Mit diesem System entsteht aus Plastik niemals Müll. Im Gegenteil: Es folgt der Idee, einen Kreislauf zu schaffen, bei dem Plastik immer wiederverwendet werden kann. Demnach gelten drei Grundsätze:

  • Eliminieren Sie alle unnötigen Plastikprodukte.
  • Identifizieren Sie die notwendigen Plastikprodukte und stellen Sie sicher, dass diese wiederverwendbar und recyclebar sind.
  • Reduzieren → Wiederverwenden →  Recyceln

Zusätzlich ist zu Beginn des Jahres 2019 ein Verpackungsgesetz veröffentlicht worden, das auf eine noch drastischere und transparentere Reduzierung von Plastikmüll abzielt und sicherstellt, dass bestimmte Recyclingquoten eingehalten werden.

Der momentane Trend neigt zur weltweiten Plastikreduzierung. Auch die EU hat das schwerwiegende Problem erkannt und begann mit dem Verbot von diversen Einwegplastikcontainern, welches 2021 in Kraft getreten ist.

Siegel und Zertifizierungen

Neben Produktsiegeln wie dem BIO-Siegel existieren mittlerweile eigene Siegel in der Verpackungsindustrie, die Nachhaltigkeitsrichtlinien beinhalten und speziell für Zulieferer gedacht sind. Ein Beispiel hierfür ist die FSC-Zertifizierung.

Die Ziele der FSC-Zertifizierung sind es, Klarheit zu schaffen und einheitliche und vor allem messbare Prozesse zu implementieren, um die Nachhaltigkeit zu verbessern. FSC steht für Forest Stewardship Council (verantwortungsvolle Forstwirtschaft) und ermöglicht durch die internationale Anerkennung des Siegels den Nachweis, dass Sozial- und Umweltaspekte bei der Rohstoffgewinnung auf hohem Niveau respektiert werden.

In deutschen Supermärkten ist das FSC-Siegel bereits ein Standard. Auch bei versendeten Waren achten Konsumenten immer mehr auf das FSC-Zertifikat. Der deutsche Verein für verantwortungsvolle Waldwirtschaft zeigt, dass das FSC-Siegel ein hohes Vertrauen in Deutschland genießt. 79 % der Verbraucher achten beim Kauf von Produkten aktiv auf das Zertifikat.

Auswahl von umweltfreundlichen Lieferanten

Bei der gezielten Auswahl von nachhaltigen Lieferanten sind folgende Kriterien zu beachten:

  • Verwendung umweltschonender Rohstoffe und Produktionsverfahren
  • Produktsortiment mit anerkannten Umweltsiegeln
  • Informationen über weniger umweltbelastende Produktalternativen
  • Minimierung der Transportwege
  • Reduzierung von Verpackungen bei Lieferungen
  • Informationen über die Umweltauswirkungen der Produkte und Produktionsbedingungen
  • Faire Löhne der Zulieferer und Mitarbeiter
  • Entsorgung der Produkte auf eine umweltfreundliche Weise

Welche Faktoren sind entscheidend für eine umweltfreundliche und nachhaltige Lieferkette?

Zur einer ganzheitlichen umweltfreundlichen Struktur Ihrer Lieferkette gehören nicht nur die Verwendung umweltschonender Materialien, sondern auch Faktoren wie faire Löhne und die Kontrolle der Vorschriften. Wir haben für Sie die wichtigsten Faktoren zusammengestellt, damit Sie eine nachhaltige Strategie für Ihr Unternehmen entwickeln können:

  • Kontrolle der vereinbarten Auflagen für den Umweltschutz
  • Kontrolle von Siegeln und Zertifizierungen
  • Minimierung von CO2-Emissionen
  • Minimale Transportwege
  • Modernisierung veralteter Anlagen
  • Nutzung erneuerbarer Energien
  • Transparente Abfallwirtschaft
  • Arbeitssicherheit
  • Faire Löhne für Zulieferer und Mitarbeiter

Ein weiterer Bereich des Umweltschutzes ist der richtige Transport von Gefahrstoffgütern. Besonders im weltweit wachsenden Batteriemarkt muss die richtige Zwischenlagerung beachtet werden, sodass keine Flüssigkeiten in das Grundwasser gelangen können.

Ein Beispiel zur transparenten Kontrolle der Lieferkette bietet DHL. Der deutsche Logistik-Riese ermöglicht es Verbrauchern, die CO2-Emissionen über ein Carbon-Dashboard zu verfolgen. Sie können per „Quick-Scan“ Werte einsehen, ihre Lieferung verfolgen und gleichzeitig mit Branchenrichtwerten vergleichen. Das Ziel ist es, bis 2050 emissionsfrei zu werden.

Damit Sie Ihre Logistik- und Verpackungspartner gezielt auswählen können, sollten Sie Ihre Optionen gründlich analysieren und nach den obigen Kriterien beurteilen. Die zentrale Frage ist, inwiefern sich das Unternehmen oder der Zulieferer mit dem Thema Umweltschutz befasst, und welche Maßnahmen getroffen werden, um Abfall und CO2 zu minimieren.

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