Projekte und Referenzen

Helgoland - Regale im Meer

Solche Projekte gibt es nicht jeden Tag bei kaiserkraft: Einige hundert Kästen und Stapelbehälter, dazu Regale in Sonderanfertigung für eine spezielle Lagerausstattung. Noch ungewöhnlicher der Ort: Eine Insel auf hoher See - Helgoland.

Das Projekt

35 km nordwestlich der Insel Helgoland liegt der 2014 von RWE Innogy neu in Betrieb genommene Windpark "Nordsee Ost". Der Aufwand für die Betreuung der 48 Windanlagen ist im Vergleich zu Windturbinen an Land vergleichsweise hoch und nicht immer planbar.

Obwohl die einzelne Windanlage im Schnitt nur etwa zwei bis viermal im Jahr Wartung benötigt, sind doch – sofern es die Wetterverhältnisse erlauben – tägliche Fahrten in den Windpark notwendig. Um sich zumindest weitere Touren zu den Festlandhäfen (57 km nach Cuxhaven bzw. 115 km nach Bremerhaven) zu ersparen, war ein Stützpunkt auf See nötig.

RWE Innogy ler
RWE Innogy ler

Dieses Problem konnte gemeinsam mit der Gemeinde Helgoland gelöst werden. Im grundsanierten Südhafen der Insel entstand ein großes Betriebsgebäude. Die Ausschreibung zur Ausstattung des dort untergebrachten Lagerbereichs hat kaiserkraft gewonnen.

Die Herausforderung

Eine solche Service- und Betriebsstation mit einer professionell strukturierten Lagerausstattung zu versehen, ist bereits unter Normalumständen eine anspruchsvolle Aufgabe, die ohne die Unterstützung durch spezialisierte Fachbetriebe kaum zu bewältigen ist. Umso mehr gilt dies natürlich für ein Lager "mitten im Meer".

In diesem Fall kam noch eine weitere Besonderheit hinzu: Die Station soll zwei verschiedenen Firmen gleichermaßen dienen. Einerseits den Mitarbeitern des Betreibers RWE Innogy, die sich vor allem um die Fundamente kümmern, anderseits den Spezialisten des Turbinenherstellers Senvion SE, die sich um die Wartung der eigentlichen Windanlage, der "Windmühlen" kümmern.

Dieser Herausforderung hat sich kaiserkraft gestellt. "Dieser Auftrag hat uns besonders gefreut, und das nicht nur wegen seines Volumens", sagt kaiserkraft-Regionalvertriebsleiter Thorsten Oest. "Auch das Thema Windenergie passt gut zu unserem Engagement beim Thema Nachhaltigkeit. Außerdem gilt: Je spezieller die Anforderungen und Ideen der Kunden, desto mehr Entwicklungs-und Verbesserungspotential steckt für uns darin. Wir profitieren von dem Dialog mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern, der sich daraus ergibt."

Von der Planung bis zur Abnahme durch den Kunden im Juni 2014 war kaiserkraft viereinhalb Monate mit dem Thema Helgoland beschäftigt. Insgesamt waren zehn Mitarbeiter auf der Insel tätig, darunter auch die Spezialisten des Lieferanten SCHULTE Lagertechnik, der hier besonderes Know-how beisteuern konnte.

Die Umsetzung

Das zweigeschossige Gebäude der Service und Betriebsstation Helgoland hat eine Grundfläche von 1200 Quadratmetern. Die eine Hälfte beherbergt Umkleide- und Sanitärräume, Büros, Aufenthalts- und Besprechungsräume sowie den Kontrollraum zur Steuerung des Windparks. Insgesamt sollen bis zu 50 Mitarbeiter in dem Haus arbeiten.

In der anderen Hälfte entstand auf 600 Quadratmetern das Lager. Aufgrund der speziellen Anforderungen wurde der Raum zu Beginn der Arbeiten von SCHULTE und kaiserkraft zunächst in zwei separate Magazin-Einheiten aufgeteilt. Sie wurden durch Gitterzäune, Schiebetüren und Schließanlage voneinander abgetrennt. Die Monteure der betreffenden Firmen haben Schlüssel, die ihnen von der Halle aus den Zugriff zu ihren speziellen Depots ermöglichen.

Das Lagerpersonal hingegen hat magazinseitig kompletten Zugriff und kann die Monteure über ein spezielles Ausgabesystem besonders schnell und gezielt ausstatten. Dazu dienen unter anderem zwei Durchreichen und sieben Flügeltürschränke. Die schnelle Kommissionierung wird durch den Einsatz von 200 großvolumigen Euro-Stapelbehältern (60 x 40 cm) und ca. 400 Sichtlagerkästen ermöglicht.

Die verwendete (steckbare) 5 Meter hohe Regalanlage besteht aus 700 Fachböden des Systems MULTIplus 150 (150 kg Fachlast mit 25 mm Kantenhöhe). Hinzu kommen Stellplätze für bis zu 150 Paletten bzw. sperrige und besonders schwere Güter. Mithilfe von zwei Stahlbaubühnen sind 110 Quadratmeter zusätzliche Lagerfläche entstanden. Auf diese Weise konnte die eher begrenzte Lagerfläche optimal ausgenutzt werden.

Neue Erfahrungen

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In der Betriebs- und Basisstation findet sich fast das gesamte Sortiment von {cms.var.company_name}: von Lagertechnik über Sozialraumausstattung, Gefahrstofflagerung bis hin zu Transportgeräten.

In der Nachbetrachtung hört sich das nach einem schnell und unproblematisch umgesetzen Auftrag an. Aber bis zur erfolgreichen Abnahme des Lagers im Juni 2014 gab es für das Team durchaus einige Schwierigkeiten zu überwinden. Und wichtig wurde für alle Beteiligten vor allem eine Eigenschaft: Geduld. Thorsten Oests Kollege, Key Account Manager Marc Kirchhoff, ist das Projekt deshalb nicht nur wegen seines erfreulichen Umfangs und der spannenden Begleitumstände nach wie vor präsent. Er erinnert sich auch gut an die besonderen Herausforderungen: Vor allem an den aufwändigen und viel schlechter planbaren Transport nach Helgoland: "Es gibt nur eine einzige Firma, die Waren nach Helgoland verschiffen darf", erzählt Marc Kirchhoff, "außerdem sind für den Transport spezielle seefähige Verpackungen notwendig. Und schließlich ist die Überfahrt zur Insel – vor allem wetterbedingt – nicht jederzeit möglich." Eine Hochseeinsel ist einfach deutlich schwieriger zu erreichen als Ziele auf dem Festland oder in Küstennähe.

Thorsten Oest ergänzt: "Schon die Koordination der verschiedenen Lieferanten war unter diesem Umständen kompliziert. Praktisch das ganze Katalogsortiment war ja vertreten: Von der Lagertechnik über die Sozialraumausstattung, die Werkstattausstattung, Gefahrstofflagerung bis hin zu den Transportgeräten. Alles musste punktgenau und zur vereinbarten Zeit zur Verschiffung bereitstehen."

Die beteiligten Mitarbeiter konnten im Prinzip relativ zügig – in 75 Minuten per Schnellfähre von Cuxhaven aus – auf die Insel gelangen. Zumindest, wenn alles nach Plan lief. Sehr häufig machten aber vor allen die Witterungsverhältnisse einen Strich durch die Rechnung: Kurzfristig waren keine Überfahrten möglich und die Montageteams konnten ihre Termine nicht einhalten. Eine Neuplanung war dann unumgänglich.

Einmaliger Ort: Helgoland

Deutschlands einzige Hochseeinsel ist – mit der Nebeninsel "Düne" – nur 1,7 Quadratkilometer groß und liegt 48 km vom deutschen Festland entfernt in der Nordsee. Die amtsfreie Gemeinde gehört verwaltungstechnisch zum Kreis Pinneberg (Schleswig-Holstein). Ende 2013 zählte man 1356 Einwohner. Der weltweit einzigartige Ort war in den letzten Jahrzehnten vor allem für Tagestouristen und Naturfreunde ein begehrtes Reiseziel. Berühmt ist die Insel auch für ihre einzigartige Vogelwelt. Auch weil die Besucherzahlen zurückgehen, schafft sich die Gemeinde nun ein weiteres Standbein als Standort der nachhaltigen Strom-Industrie. Im sanierten Südhafen der Insel stehen dafür insgesamt 10.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Auch hierbei wurde auf den Umweltschutz geachtet: Das Gebäude der beschriebenen Service- und Betriebsstation wurde zum Beispiel ausschließlich mit nachhaltigen Materialien errichtet.

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Positive Bilanz

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Erfolgreicher Abschluss: Das komplett eingerichtete Lager konnte im Juni 2014 übergeben werden.

Trotz oder gerade wegen der größeren Hürden auf dem Weg zum Ziel, ziehen Thorsten Oest und Marc Kirchhoff, wie auch ihre Partner von der Firma SCHULTE Lagertechnik, eine positive Bilanz. Denn schließlich konnte eine sehr komplexe Aufgabe zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst werden. "Es war schön, unsere Firmen-Leitlinien umsetzen zu können", sagt Thorsten Oest. "Wir konnten selbst bei einem so vielschichtigen Projekt von der Planung bis zur Realisierung alles aus einer Hand anbieten. Durch individuelle Beratung und die Fachkompetenz vor Ort kamen wir gemeinsam mit dem Kunden effizienter und damit wirtschaftlicher zum Ziel. Und das ganze bei einem so nachhaltigen Projekt."

Die Zukunft gehört der Windenergie

Mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2014) gibt es seitens der Bundesregierung endgültig grünes Licht für die Umsetzung der Energiewende. Und mit diesem Rückenwind dieser Rechtssicherheit will die Strombranche zunehmend in die nachhaltige Stromerzeugung investieren. Der größte Anteil am grünen Strom wird zukünftig von leistungsfähigen Windanlagen in größerer Entfernung zur Küste produziert werden. Bis 2030 sollen weitere Offshore-Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 15.000 Megawatt installiert werden.

Kontakt

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